Meine Mutter hatte viel Modeschmuck und wenig Gold- und Silber-Schmuck. Modeschmuck in allen Farben und Formen und für jede Gelegenheit. Ich bin eher praktisch veranlagt und mir war Schmuck nie wichtig. Weder echter Schmuck, noch Modeschmuck. Zu Geburtstagen und anderen Feiertagen habe ich mir immer andere Dinge gewünscht. Aber, wenn ich (nicht gewünscht) Schmuck bekommen habe, dann war es Gold- oder Silberschmuck. Ich habe ihn dann immer für -wertvoll- gehalten und mich gut gefühlt, wenn ich ihn getragen habe.
Eines Tages habe ich meine Mutter darauf angesprochen, warum sie quasi keinen Goldschmuck besaß. "Das ist doch auch eine gewisse Geldanlage, die ihren Wert hat und behält", habe ich gesagt. "Goldbarren ja, die behalten ihren Wert, können aber auch weniger oder mehr wert sein", bekam ich zur Antwort. "Aber bei Schmuck, der getragen wird, ist das nicht so. Wenn du dir heute eine Gold-Kette kaufst und sie dir um den Hals hängst, dann ist sie schon -Altgold- und nur noch einen Bruchteil von dem wert, was du dafür bezahlt hast. Nein, Schmuck ist keine Wertanlage, sondern ein Verlustgeschäft. Da bin ich mit meinem Modeschmuck besser dran. Der hat keinen Wert und kann somit auch keinen Wert verlieren".
Mit dieser Aussage meiner Mutter, zum Wert von Goldschmuck, hat sich auch meine Meinung zu meinem eigenen Goldschmuck verändert. Wenn sich der Wert von Gold so drastisch ändert, nur weil ich das Schmuckstück getragen habe, dann ist es wirklich ein Verlustgeschäft und nicht als Geldanlage geeignet. Als Geschenk kam es für mich jetzt gar nicht mehr in Frage und Modeschmuck sehe ich seitdem auch mit anderen Augen an. Es gibt inzwischen schon richtig schönen, handgemachten Modeschmuck zu kaufen. Dann muss man sich auch nicht über einen Wertverlust ärgern.
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